28.10.2017
Mit BLUEWHITE NORIS auf Schalke
(gegen Wolfsburg)
Glück auf!
Womit beginnt man einen Bericht über eine Fahrt wie diese am besten? Mit "Glück auf“ natürlich, aber dann?
"Pleiten, Pech und Pannen", oder "Gott muss eine Zecke sein“ waren noch am Tag der Fahrt meine Überlegungen für die Überschrift. Mit ein paar Tagen Verzögerung würde ich das aber dann doch nicht
mehr so krass sehen wollen… er ist wohl tatsächlich doch "nur" einer der vielen Bauern- und Nationalmannschaftssympathisanten…
Aber lasst mich chronologisch beginnen.
Seit ich im Fanclub bin, also (Stand heute) seit GEnau 1112 Tagen, war es auf jeder Versammlung großes Thema, dass wir unbedingt als Fanclub zusammen Auf Schalke fahren wollten. Mit einem
großen Bus und mit viel Tamtam. An Ideen und Vorstellungen hat es dabei nie und bei keinem gemangelt.
Ende 2015 starteten wir bekanntlich einen ersten Versuch. Da der Bus für uns damals unerschwinglich teuer war, fuhren wir mit mehreren PKW. Ein damals wirklich schöner Tag, "der Bus“ spukte aber
weiterhin in allen Köpfen herum.
Am Morgen des Samstags dem 28.10.2017 ging es um 7:04 dann endlich los.
Nachdem tatsächlich alle Mitfahrer ziemlich pünktlich erschienen waren, starteten wir gegen halb acht. Nach einer kurzen Ansprache unseres Vorsitzenden, als irgendwann das Musikprogramm
gestartet wurde und ich eine Flasche leckeres Bier in der Hand hielt, da war ich der Meinung, dass uns jetzt eigentlich nur noch unsere Mannschaft den Tag verderben könnte.
Aber, wie gesagt, Gott ist ein Bazi…
Unsere erste Pause fand nach ca 2 Stunden auf der Raststätte "Strietwald Nord" an der A3 bei Aschaffenburg statt. Kurz vor der bayerischen Landesgrenze nach Hessen.
Anfangs wurde die Pause noch gerne für blöde Sprüche gegen die anderen parkenden Fahrzeuge und für Fotos mit der Fanclubfahne genutzt, als es aber nach ca 20 min immer noch nicht weiter ging,
wurden die Ersten unruhig.
Tatsächlich kurbelten die beiden Fahrer schwer an der Zündung und waren auch schon eifrig am telephonieren. Tatsächlich. Der Bus sprang nicht mehr an. Als praktizierender Pessimist sah ich
unsere Felle da schon davonschwimmen.
Auch unsere Versuche den Bus anzuschieben scheiterten kläglich. Keinen cm schafften wir. Demnächst sollten wir unser regelmäßiges Fußballtraining durch ein Busschiebetraining ersetzen.
Erst nach ca. 45 min fand sich ein hilfsbereiter Brummifahrer der bereit war uns Starthilfe zu geben.
Doch genau in dem Moment, als man die Batterie zur Überbrückung vorbereiten wollte, sprang der Karren wieder an. Die erste Bluetooth Überbrückung in der Geschichte der Starthilfe.
Mit Ausnahme einer kurzen Pause, bei laufendem Motor, im Siegerland (gutes Zeichen fürs spätere Spiel?) ging es Nonstop nach Gelsenkirchen-Buer.
Nach dem Spiel war als Treffpunkt der Platz ausgemacht, an dem wir aus dem Bus ausgestiegen waren. Als ich mit drei anderen dort ankam, ich hatte den Fehler gemacht nach dem Spiel zu versuchen
an einem Grillstand außerhalb des Stadions eine Bratwurst zu bekommen (was nicht klappte da die Schlangen vorm Stand immer länger statt kürzer zu werden schienen…) war von den anderen nichts zu
sehen.
Stattdessen wurden gerade die Wolfsburger Ultras im Block an uns vorbei geführt. Alle siebzehn **smiley**
Gäbe es für Intelligenz Temperaturen, wären mir da wahrscheinlich die Füße erfroren. Wie kann man so peinlich sein um sich für die Werksmannschaft eines Autokonzerns zu erwärmen?
Irgendwann erblickten wir auf dem großen Parkplatz dann ein im Nieselregen frierendes Häufchen Schalker und irgendwann wurde uns dann auch klar, dass die zu uns und wir zu denen gehörten.
Nach mehreren Versuchen die Köpfe zu zählen, ein betrunkener Schäfer kann es nicht schwerer haben, wurde uns klar, dass zwei Leute fehlten. Ein Brüderpaar um genau zu sein. Aber
selbstverständlich möchte ich hier keine Namen nennen und niemanden an den Pranger stellen. Ach übrigens, Peter und Christian Müller aus 90XXX Fürth, XXXXX Str. YY, alles klar bei euch? Wie geht`s
denn so? Aber ich schweife ab, das gehört jetzt doch gar nicht hierher.;-)
Nach längeren, mehr verwirrenden als klärenden, Telephonaten, hatten wir dennoch alle Schäfchen beisammen und es ging auf unserer Tour über die Parkplätze Gelsenkirchens weiter zum Gelände am
Kino, wo einige, aber wiederrum nicht alle, sofort in den benachbarten McDonalds stürmten.
Generell lässt sich festhalten, dass die Slowfood Bewegung auch in Gelsenkirchen angekommen sein muss, denn selten habe ich es bisher erlebt, dass ein Mitarbeiter in einem Fastfood Restaurant so
geruhsam arbeitete wie der Kollege in meiner Reihe.
Menschen mit einer weniger guten Vorbereitung auf Hungersnöte als ich, wären in dieser Warteschlange ganz sicher verhungert.
Immerhin bekam ich irgendwann doch noch etwas zu essen, musst dann aber trotzdem auch noch einige Zeit warten, da einige aus unserer Gruppe sich im Laden gemütlich gemacht hatten, statt sich
einfach eine Tüte mitzunehmen.
Immerhin ging es mir da aber noch besser als denjenigen, die die ganze Zeit bei Regen und Kälte draussen gewartet hatten.
Man muss aber auch sagen, dass die ganze Aktion in keiner Weise abgesprochen war. Nicht unser einziges Kommunikationsproblem an diesem Abend.
Irgendwann führte uns unser guter Hirte Swen dann aber doch noch zum Bus am Sportparadies, der uns dort, zu meiner Überraschung und Freude, mit laufendem Motor erwartete.
So gegen 19:04 begann die Rückfahrt, ganz ohne Staus, immerhin.
Zwar war die Toilette aufgrund einer Überschwemmung gesperrt, da muss wohl während des Spiels ein Unwetter über Gelsenkirchen herunter gegangen sein, aber es gab irgendwann eh kein Bier
mehr.
Musik gab es seit der Batteriepanne schon lange keine mehr, so dass wir uns nicht einmal mehr die Kassierer mit "Das schlimmste ist, wenn das Bier alle ist“ anhören konnten (Das hätte ich
dabei gehabt, das Lied, nicht das Bier).
Gegen dreiviertel Eins waren wir zurück in Nürnberg, wo ich es sogar noch zur letzten S Bahn nach Hause schaffte.